Silvio Blatter, geboren am 25. 1. 1946 in Bremgarten (Freiamt), Schweiz. Nach dem Lehrerseminar in Wettingen sechs Jahre Tätigkeit als Lehrer in Aarau. 1970 Maschinenarbeiter in der Metallindustrie, 1974 Maschinenarbeiter in der Kunststoffindustrie. Dazwischen ein Germanistikstudium in Zürich, nicht beendet. Danach Ausbildung zum Funkregisseur bei Radio Zürich. Es folgten lange Aufenthalte in Amsterdam und in Nordfriesland. Seit 1976 lebt Blatter als freier Schriftsteller. 1984 bis 1985 war er Präsident des deutsch-schweizerischen PEN-Clubs. Blatter wohnt in Oberglatt bei Zürich und in München.
* 25. Januar 1946
von Wend Kässens (E) und Nicolai Riedel (B)
Essay
Das literarische Werk von Silvio Blatter liest sich wie der Versuch, Heimat im Sinne Ernst Blochs zurückzugewinnen – „(…) zunächst ist Heimat ein philosophischer Begriff gegenüber Entfremdung. Daß man in der Heimat identisch sein kann, daß die Objekte, wie Hegel sagt, nicht mehr behaftet sind mit einem Fremden, sondern wo das Objekt uns so nahe rückt wie das Subjekt, daß wir darin zu Hause sind.“ –, indem das immer krassere Auseinanderfallen von Subjekt und Objekt, von Mensch und Natur, von Wünschen und Leben ausgeschritten und als Leidenserfahrung, als zunehmendes Heimweh nach Identität, in der man sich zu Hause fühlen kann, vor Augen und zu Bewusstsein gebracht wird. ...